Augustine Blue Label Set (Classic/Blue)

In den 70iger Jahren bin ich mit diesen Saiten "groß" geworden und habe sie jahrelang gespielt. Ich kannte keine andere Saite. Später habe ich Hannabach Saiten gespielt, da mir diese als Referenz-Saiten empfohlen wurde. Inzwischen kenne ich die meisten bekannten Saitenmarken für die Konzertgitarre. Die Augustine habe ich so aus Spaß einmal auf meiner Ortega M5CS ausprobiert. Ich wurde nie das Gefühl, dass ich Saiten mit schlechter Qualität aufgezogen hatte, im Gegensatz zu den Konkurrenzprodukten. Früher für mich alternativlos ist diese Saiten für mich persönlich keine Wahl.

Auf Grund der sehr positiven Kritiken habe ich in freudiger Erwartung diese Saiten aufgezogen - eine Woche später landeten sie im Müll: Eine Woche, in der ich diese Saiten 'ertrug' in der Hoffnung, dass sie sich mit der Zeit vielleicht verbesserten, was natürlich nicht eintrat. Der Klang ist mager und dumpf, die Saiten untereinander harmonieren nicht und sind trotz 'high tension' ziemlich leise. Das ganze klingt einfach charakter- und lustlos. Die Galli Genius-Saiten klangen nach zwei Monaten, bevor sie runterkamen, noch um Klassen besser als dieser 'Klassiker', obwohl sie nur knapp 2 Euro teurer sind. Die 5,65 Euro waren für mich rausgeschmissenes Geld. Schade.

Seit Ende der 70er (damals war ich Kind) habe ich fast durchgehend die blauen Augustine gespielt, die mir ein damaliger Lehrer empfohlen hatte. Damals kosteten die Dinger 25 (Alt-)Ohren im heimischen Musikladen (zu beachten: Für das Zehnfache gab es damals schon ganz gute Gitarren, die heute über 600E kosten würden). Insbesondere war der Preis damals mehr als doppelt so hoch wie heute hier. Immer, wenn die Blauen nicht vorrätig waren und mir der Händler einen anderen Satz stattdessen empfahl, der angeblich "fast genauso" klinge, waren die betreffenden Saiten um Klassen schlechter. Bei Nylon für mich noch konkurrenzlos, indes nervt mich, daß die D-Saite so oft reißt. Umso mehr, da die Einzelsaiten viel teurer sind. Für Anfänger nur bedingt empfehlenswert, da die Blauen bei unsauberem Spiel schnarren. Außerdem sollte man die ersten Barre-Übungen mit weniger Spannung machen. Was überdies gesagt werden muß: Wem die Spannung zu stark ist, der sollte nicht unbedingt zwingend auf die Roten setzen - das sind nämlich Wald- und Wiesensaiten.

Diese Basssaiten von Augustine benutze ich schon seit Jahren in Kombination mit den Diskantsaiten von Savarez Alliance Blau (high tension) und diese Kombination ist nicht zu toppen (subjektives Empfinden). Zumindest auf meiner Konzertgitarre von Gioachino Giussani erzeugen sie einen transparenten, kräftigen Ton mit klarer Trennung auch im Akkordspiel und das Sustain sollten Sie selbst erleben.

Eine klasse Gitarrensaite mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis